Das Massaker von Schwarzenfeld. Ein Tatort ohne Täter:innen und ohne Opfer. Ein Versuch der Rekonstruktion – Stefan Hagmann

Abbildung 1: Deutsche Zivilisten aus Schwarzenfeld exhumieren unter der Aufsicht der US-Army die Leichen von 140 ungarischen, russischen und polnischen Juden aus einem Massengrab in der Nähe der Stadt. Die Opfer starben auf einem Evakuierungstransport aus dem Konzentrationslager Flossenbürg. Bild von: https://collections.ushmm.org/iiif-b/assets/744050

Zum Jahreswechsel 1944/1945 waren laut Aufzeichnungen der Nationalsozialisten noch rund 700.000 Menschen, verstreut über das gesamte nationalsozialistische Reich, in den 24 Konzentrationslagern und den über 700 Außenlagern inhaftiert. Häftlinge waren dabei aber nicht nur als jüdisch wahrgenommene Personen, sondern auch Roma und Sinti, sogenannte Asoziale, Wehrmachtsdeserteure, kriminelle Häftlinge, Angehörige von religiösen Minderheiten und wegen Homosexualität verfolgte Männer, Frauen und Kinder aus beinahe sämtlichen europäischen Staaten und Nationen.[1] Die Gründe ihrer Inhaftierung waren dabei ebenso divers und vielschichtig, wie die Opfergruppe der Konzentrationslagerinsassen selbst. Zumeist handelte es sich jedoch um rassische, soziale, politische oder religiöse Begründungsmuster, die ungeachtet ihres Zutreffens, von den Nationalsozialisten angegeben wurden.[2] Vor allem ab dem Jahr 1945  begann die SS mit der Räumung beinahe sämtlicher Konzentrationslager sowie deren angeschlossenen Außenlager, um die Befreiung der Häftlinge durch die anrückenden Alliierten zu verhindern. Im Zuge dessen wurden hunderttausende Häftlinge auf Zwangsmärsche durch das in sich zusammenfallende dritte Reich geschickt. Die Märsche hatten dabei häufig das Reichsinnere als Ziel, verliefen aber zunehmend unsystematisch und ungerichtet. Die Häftlinge selbst wurden während der Märsche nur unzureichend mit Bekleidung und Lebensmitteln versorgt und erfuhren darüber hinaus physische sowie psychische Misshandlung durch Teile der SS-Wachmannschaft.[3] Tausende Menschen erlagen auf den Märschen ihrer Erschöpfung, Krankheit und Hunger oder wurden von der SS brutal ermordet. Die Todesmärsche können daher als letzter Akt des nationalsozialistischen Massenmordes betrachtet werden, welche die schrittweise Vernichtung von Konzentrationslagerhäftlingen gezielt verfolgte.           

Die vorliegende Blogbeitrag hat zum Ziel, den sogenannten Evakuationstransport von Flossenbürg nach Dachau, die damit in Zusammenhang stehenden Ereignisse von Schwarzenfeld sowie den anschließenden Todesmarsch im April 1945 anhand von Zeitzeug:inneninterviews möglichst genau zu rekonstruieren. Zeitzeug:inneninterviews können dabei als subjektive Ausschnitte von vergangenen Ereignissen gedeutet werden und als Erkenntnisquelle über die Vergangenheit dienen.[4] Sie zeichnet sich darüber hinaus durch eine große Unmittelbarkeit, Authentizität und Anschaulichkeit aus. Sie gewährt Einblicke in subjektive Erfahrungen und ermöglicht so Informationsgewinne über bestimmte historische Ereignisse, welche den bisherigen Forschungsstand nicht nur untermauern, sondern durch subjektive Perspektiven erweitern können.

Der Häftlingstransport und Fahrt nach Schwarzenfeld

Die Evakuierung des Konzentrationslagers Flossenbürg startete, übereinstimmenden Berichten der Zeitzeugen zufolge, am Montag, den 16. April 1945.[5] Bereits am Morgen des besagten Tages mussten die Häftlinge am Appellplatz antreten und anschließend zu Fuß, den Hügel hinab zum nächstgelegenen Bahnhof in Flossenbürg marschieren. Der hörbare Lärm des Artilleriefeuers, von welchem einige der Zeitzeugen berichteten, lässt erahnen wie nahe die Alliierten dem Konzentrationslager, kurz vor dessen Evakuierung bereits gekommen waren.[6] Der Zug, mittels dessen die Häftlinge abtransportiert werden sollten, wartete auf dem Flossenbürger Bahnhof bereits auf sie.[7] Es handelte sich dabei um einen Güterzug, mit dreißig teilweise offenen, und teilweise geschlossenen Frachtwaggons, wie Dov Bernard Nasch sich rückblickend erinnert.[8]

Der Sammelbefehl am Appellplatz und der anschließende Abtransport galt ausschließlich jüdischen Häftlingen, obwohl in den Lagerbaracken Menschen mit unterschiedlicher Ethnie und Herkunft zusammenlebten.[9] Es dürfte sich daher, laut Max Glauben, um einen mehr oder weniger rein jüdischen Evakuationstransport gehandelt haben.[10]

„Die eine Gruppe, die […] rausgeschickt, waren alle Juden.“[11]

Zoltán Farkas berichtet drüber hinaus, dass sämtliche Häftlinge, welche am 16. April aus dem Konzentrationslager Flossenbürg evakuiert wurden, männlich waren.[12]

Zwischen 100[13] und 110[14] Häftlinge wurden, wie den Zeitzeugeninterviews zu entnehmen ist, jeweils auf einen Zugswaggon geladen. Harry Zansberg erinnert sich, dass viele der Häftlinge sich aufgrund der dichten Befüllung der Waggons während der Fahrt nicht niedersetzen konnten und aneinandergedrängt stehen bleiben mussten.[15] Zoltán Farkas hingegen berichtet, dass die einzelnen Waggons zwar „ziemlich voll“, aber „nicht furchtbar überfüllt“ waren und die Häftlinge sitzen konnten.[16]  Hinzu kamen bis zu vier SS-Männer pro Waggon, welche als Wachen fungierten,.

„Und natürlich waren in […] jedem offenen Wagon […] ungefähr drei oder vier SS-Männer, die uns bewacht haben.“[17]

Insgesamt dürften, den Schätzungen der Zeitzeugen nach, etwa zwischen 2.400[18] und 2.500[19] jüdische Häftlinge den Zug in Flossenbürg bestiegen haben. Wohin der Transport ursprünglich hätte gehen sollen, lässt sich anhand der Zeitzeug:inneninterviews nur schwer sagen. Sowohl Buchenwald[20] als auch Dachau[21] werden als mögliche Ziele genannt. Inwieweit die Häftlinge während ihres Transports tatsächlich über den Zielort des Transports informiert waren, lässt sich jedoch nicht feststellen.   

Steve Israeler erinnert sich in einem Zeitzeugeninterview, dass einige der zurückbleibenden Häftlinge am 16. April unmittelbar vor der Evakuierung des Konzentrationslagers und noch vor der Abfahrt des Evakuationstransports hingerichtet wurden.

„Wir standen alle auf dem Appellplatz, da nahmen sie russische Gefangene und exekutierten sie, irgendwo. Wir hörten Schüsse. Aber wir wussten nicht wo.“[22]

Der erste Angriff von amerikanischen Kampfflugzeugen auf den Zug dürfte sich, der Schilderung von Dov Bernard Nasch nach, bereits kurz nach der Abfahrt im nur wenige Kilometer entfernten Ort Floss zugetragen haben. Zwei Tiefflieger überflogen zuerst den Transportzug und eröffneten anschließend das Feuer.[23] Fokuspunkt des Beschusses war  zunächst nur die Lokomotive und nicht die Waggons selbst.[24] Sowohl die SS-Wachmannschaft als auch Teile der Häftlinge verließen daraufhin den Zug und suchten in einem angrenzenden Wald sowie einem nahen Bauernhaus Deckung.[25] William Nattel berichtet in einem Zeitzeugeninterview folgendes über den Angriff:

„Der erste Luftangriff war in Floss, und es gab ein ziemliches Durcheinander. Weil die Wachen nicht, sie waren nicht darauf vorbereitet. Also rannten sie raus. In jedem Waggon waren ein paar SS-Wachen, mit Gewehren. Sie liefen raus und die Amerikaner flogen tiefer. Sie beschossen den Zug. Also rannten wir auch raus. Einige begannen wegzulaufen.“[26]

Drüber hinaus wurde die Lokomotive durch den Luftangriff zerstört und die Weiterfahrt des Zuges damit verzögert, bis eine neue Lokomotive herbeigeschafft werden konnte.[27] Am Dienstag, den 17. April, kam es auf der Strecke Richtung Schwarzenfeld abermals zu einem ähnlichen Angriff durch amerikanische Kampfflugzeuge, welcher zur erneuten Zerstörung der Lokomotive führte.[28] Steve Israeler berichtet rückblickend über den erneuten Angriff:   

„Und in der Zwischenzeit nahmen sie einige von uns [das Leben], denn von einem Flugzeug aus kann man nicht genau erkennen, ob es sich um Gefangene handelt oder nicht. Also schossen sie auf uns.“[29]

Sowohl die zweimalige Zerstörung der Lokomotive als auch das generell schlechte Schienennetzwerk der letzten Kriegswochen verzögerten das Vorrankommen des Häftlingstransportes enorm. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Alliierten mit ihren Tieffliegern gezielt das deutsche Schienennetzwerk zu stören und zu zerstören versucht hatten. So berichtet etwa der Zeitzeuge Harry Zansberger:  

„Wir gingen vor und zurück. Es schien, egal wohin wir auch kamen, wurden die Gleise gesprengt.“[30] 

Abbildung 2 – Versuch der Rekonstruktion der Strecke des Häftlingstransportes. Karte von: Konstantin Schischka.

Das Massaker von Schwarzenfeld

Am Mittwoch, den 18. April[31], oder Donnerstag, den 19. April[32], die Angaben der Zeitzeugen sind hier uneindeutig, erreichte der Häftlingstransport Schwarzenfeld. Die amerikanischen Tiefflieger attackierten abermals den Zug, zerstörten erneut die Lokomotive und beschossen darüber hinaus die einzelnen Häftlingswaggons, wie sich Samuel Brückner erinnert.

„In Schwarzenfeld wurden wir, wurden wir bombardiert wieder, angegriffen von Tieffliegern aber diesmal war der Angriff auf den ganzen Zug. Wie gesagt, ist angegriffen worden, der Zug ist beschossen worden, es waren, gab Verwundete und Tote. Wir haben geschrien […].“[33]

Vermutlich hielten die Amerikaner den Zug für einen deutschen Truppentransport und die gestreifte Häftlingskleidung für eine Tarnung, welche sie zusammen mit einem, auf dem Dach des Zuges angebrachten roten Kreuz vor feindlichem Beschuss bewahren sollte.[34] Den Unglauben und das große Entsetzen über den Angriff der Alliierten auf den Häftlingstransport beschreibt Dov Bernard Nasch in einem Zeitzeugeninterview mit folgenden Worten: 

„Wir haben uns, wir haben das nicht verstanden ja. Wir sind doch lebend geblieben von die Deutschen, kein Gaskammer nicht, nicht aufgehangen, nicht erschossen, auf einmal von unseren Freunde, die müssen uns befreien, wir werden tot ja.“[35]

Erst nach einiger Zeit und anhaltendem Beschuss verlässt die SS ihre Posten und erlaubte den Häftlingen so implizit den Zug ebenfalls zu verlassen.[36] Sowohl die Häftlinge als auch die SS-Wachmannschaft suchte unter den Waggons, in den angrenzenden Gebäuden und im nahegelegenen Wald Schutz.[37] Rückblickend berichtet Nechemia Feder:

„Und dann griffen sie an, die, die, die meisten, die meisten Verluste, die meisten, das war in den, den geschlossenen, in den geschlossenen Wagons, sie konnten nicht fliehen. Sie waren wie in einem Käfig.“[38]

Teile der SS-Wachmannschaft versuchten dennoch die Kontrolle über die Situation zu bewahren und eröffneten, dem Bericht von Max Edelman nach, das Feuer auf flüchtende und schutzsuchende Häftlinge.[39] Die SS-Wachmannschaft erteilte den Häftlingen darüber hinaus den Befehl, mittels ihrer gestreiften Häftlingsbekleidung darauf aufmerksam zu machen, dass es sich nicht um einen Truppen- sondern um einen Häftlingstransport handelte.[40] Samuel Brückner bestätigt in einem Zeitzeugeninterview die Erinnerung von Dov Bernard Nasch: 

„Die Leute, die Häftlingskleidung hatten, haben die, ihre Kleidung gehisst damit die Tiefflieger es bemerken sollen.“[41]

Abbildung 3 – Skizzenhafte Darstellung des Bahnhofs in Schwarzenfeld. KZ-Gedenkstätte Flossenbürg / Signatur: AGFl S.30.100_47, with courtesy of U.S. National Archives.

Der Todesmarsch und die Verbrechen des SS-Wachmannschaft

Nach dem Ende des Flugzeugangriffs stiegen einige Häftlinge, auf der Suche nach Essen, durch ein Fenster in den Keller des Bahnhofsgebäudes.[42] Andere Häftlinge aßen die Rationen der SS-Wachmannschaft[43], während eine dritte Gruppe von Häftlingen ein Feuer entzündete, um gefundene Kartoffeln zu kochen, wie sich unter anderem Nechemia Feder und Zoltán Farkas erinnern.[44] Die meisten der Häftlinge, die an den drei genannten Aktionen beteiligt waren, wurden von Angehörigen der SS sofort erschossen.

„Er tötete beide mit nur einer Kugel. Jeder, wer auch immer etwas […] von diesen Lebensmitteln, die den Wachmännern gehört hatten, wurde sofort vor Ort getötet. Das war ein Massaker in Schwarzenfeld. […] Sie haben Leute getötet, die ihre, ihre Lebensmittel gestohlen hatten.“[45]

Ebenfalls Zoltán Farkas berichtet, dass die Schutzstaffel darüber hinaus drohte, jeden zu erschießen, der versuchen würde wegzulaufen.[46]

Der weitere Transport der Häftlinge mit dem Zug war unmöglich geworden und die SS-Wachmannschaft zwang die Häftlinge Richtung Südosten zu Fuß zu marschieren.  Am Abend desselben Tages, noch vor dem Aufbruch aus Schwarzenfeld, fand, laut Nechemia Feder, eine Selektion der Häftlinge durch die SS statt. Die Häftlinge wurden dabei entlang dem Grad ihrer Verwundung/Unversehrtheit sowie ihrer Fähigkeit zu gehen in zwei Gruppen eingeteilt.

„Also es gab nur eine, nur eine Möglichkeit, um herauszufinden, wer an dem Marsch teilnehmen durfte. […] Und wir mussten ungefähr 50 oder 100 Meter rennen. Wenn du diesen Prüfungsteil rennen konntest ah, rechts. Wer nicht rennen konnte, links.“[47]

All jenen, welche nicht mehr in der Lage waren zu gehen, wurde gesagt, dass sie von einem Lastkraftfahrzeug abgeholt werden würden.[48] Die meisten von ihnen wurden stattdessen noch an Ort und Stelle erschossen, wie sich William Nattel und Dov Bernard Nasch übereinstimmend erinnern.

„Die, die nicht mehr laufen könnten, würden mit dem LKW abgeholt. Wir wussten wohl was es bedeutet, dass sie mit dem LKW geholt werden würden. Sie würden nirgendwo hingebracht werden, sondern erschossen.“[49]

Auch all jene, welche in den folgenden Tagen während des Marsches zu oft hinfielen oder gar nicht mehr weitergehen konnten, wurden von den SS-Wachen brutal ermordet.[50] Aus Angst vor erneuten Flugzeugangriffen marschierten die Häftlinge den größten Teil der Zeit und weite Teile der Strecke bei Nacht.[51] Auch Zoltán Farkas erinnert sich, dass ohne entsprechender Ausrüstung und Bekleidung mehrheitlich im Freien geschlafen wurde.[52] Teile der SS-Mannschaft ließ die Häftlinge als zusätzliche Erschwernis ihre Rucksäcke und anderes Gepäck tragen.[53] Darüber hinaus wurden die Häftlinge, wie Max Edelmann in einem Zeitzeugeninterview schildert, während des Marsches weder mit Essen noch mit Trinkwasser versorgt.[54]   

„Wir marschierten nachts. Und die, die, die, die Straße, der Straßenrand war von Toten übersät. Jeder, der nicht mehr weiter gehen konnte, wurde erschossen.“[55]

Zumindest während des Transports und während des Todesmarsches, vielleicht auch bereits im Lager, wurden ehemalige Gefangene als Wachmänner zur Beaufsichtigung von Häftlingen eingesetzt.[56] Vorrangig wurden deutsche Verbrecher und deutsche ,Zigeuner´ von der SS für solche Wachaufgaben ausgewählt. Nechemia Feder bestätigt diese Erinnerungen von Steve Israler wie folgt:

 „Sie hatten nicht genügend Wachmänner, um das, um das alles zu bewachen, […] Also haben sie die ganzen deutschen Verbrecher mobilisiert, alle möglichen […] Verbrecher. […] Und sie gaben ihnen […] Gewehre, um alles zu kontrollieren, und dasselbe mit deutschen Zigeunern […]. Und sie gaben ihnen Gewehre, damit sie den Konvoi bewachen konnten.“[57]

Harry Zansberg erinnert sich rückblickend, dass sich viele der ehemaligen Gefangenen, welche nun Teil der SS-Wachmannschaft waren, durch eine besondere Brutalität und Grausamkeit gegenüber den Häftlingen auszeichneten.[58]

Über Neunburg vom Wald[59] gelangte die Häftlingsgruppe in der Früh des 23. April 1945 nach Stamsried[60], wo sie von der amerikanischen dritten Armee, übereinstimmenden Berichten nach, befreit wurde. Sie SS-Wachen ergriffen kampflos die Flucht.[61]

„[…] als wir plötzlich das ratatatata der Maschinengewehre gehört haben. Und […] plötzlich ist die SS verschwunden und wir sind rausgerannt. Und, und als wir rausgerannt sind, die, die, die, die Panzer mit den weißen Sternen, […] heute weiß ich, dass es die Amerikanische Dritte Armee war, haben sie uns übernommen.“[62]

Die genaue Anzahl der Toten bei dem Massaker anhand der Aussagen der neun Zeitzeugen einzuschätzen, ist schwierig. Die von den Überlebenden genannten Zahlen erstrecken sich dabei von 100[63] bis 400[64] getötete Menschen in Schwarzenfeld. Diese verloren teilweise durch die amerikanischen Kampfflieger und teilweise durch die SS-Wachmannschaft selbst ihre Leben. Hinzu kommen bis zu 90[65]  Häftlinge, welche während des ersten Angriffs auf die Lokomotive getötet wurden, sowie all jene Menschen, welche während des Todesmarsches durch die SS ermordet wurden, ihren Verletzungen erlagen oder an Entkräftigung verstorben sind. Ein Zeitzege spricht von 800 Überlebenden, welche sowohl den Fußmarsch als auch das Massaker von Schwarzenfeld überlebt hatten.[66] Alles in allem handelt es sich jedoch dabei um subjektive Schätzungen der Zeitzeugen, welche keinen Anspruch auf Objektivität und absolute Wahrheit erheben können.




Literaturverzeichnis

Daniel Blatman, Die Todesmärsche 1944/45. Das letzte Kapitel des nationalsozialistischen Massenmords (Reinbek bei Hamburg 2011).

Ulrich Fritz, Schwarzenfeld. Tatort ohne Täter, Tatort ohne Opfer, Tatort ohne Tat. In: Rebecca Böhling, Susanne Urban, René Bienert, Freilegungen. Überlebende – Erinnerungen – Transformationen. Jahrbuch des ITS, Bd. 2 (Göttingen 2013) 99-111.

Dorothee Wierling, Oral History. In: Klaus Bergmann et. al. (Hrsg.) Handbuch der Geschichtsdidaktik (Wolfenbüttel5 1997) 236-239.

Quellenverzeichnis


Zeitzeugeninterview mit Dov Bernard Nasch vom 26.07.2009
Memorial Archives – AGFl_0079

Zeitzeugeninterview mit Harry Zansberg vom 18.07.2003
Memorial Archives – AGFl_0149

Zeitzeugeninterview mit Max Edelman vom 23.07.2008
Memorial Archives – AGFl_0064

Zeitzeugeninterview mit Max Glauben vom 19.07.2013
Memorial Archives – AGFl_0106

Zeitzeugeninterview mit Nechemia Feder vom 20.07.2012
Memorial Archives – AGFl_0099

Zeitzeugeninterview mit Samuel Brückner vom 23.07.2008
Memorial Archives – AGFl_0070

Zeitzeugeninterview mit Steve Israeler vom 26.07.2008
Memorial Archives – AGFl_0057

Zeitzeugeninterview mit William Nattel vom 18.07.2014
Memorial Archives – AGFl_0187

Zeitzeugeninterview mit Zoltán Farkas 25.07.2008
Memorial Archives – AGFl_0069

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 – Deutsche Zivilisten aus Schwarzenfeld exhumieren unter der Aufsicht der US-Army die Leichen von 140 ungarischen, russischen und polnischen Juden aus einem Massengrab in der Nähe der Stadt. Die Opfer starben auf einem Evakuierungstransport aus dem Konzentrationslager Flossenbürg.
Online unter: https://collections.ushmm.org/iiif-b/assets/744050

Abbildung 2 – Versuch der Rekonstruktion der Strecke des Häftlingstransportes.
Karte von Konstantin Schischka.

Abbildung 3 – Skizzenhafte Darstellung des Bahnhofs in Schwarzenfeld.
AGFl_S.30.0100_0047__NARA_A1_2238_Box_276.jpg

[1] Blatman, Die Todesmärsche 1944/45, 14.

[2] Blatman, Die Todesmärsche 1944/45, 15.

[3] Blatman, Die Todesmärsche 1944/45, 20.

[4] Wierling, Oral History, 236, 237.

[5] Zeitzeugeninterview mit Harry Zansberg (18.07.2003) Memorial Archives.

[6] Zeitzeugeninterview mit William Nattel (18.07.2014) Memorial Archives.

[7] Zeitzeugeninterview mit Nechemia Feder (20.07.2012) Memorial Archives.

[8] Zeitzeugeninterview mit Dov Bernard Nasch (26.07.2009) Memorial Archives.

[9] Zeitzeugeninterview mit William Nattel (18.07.2014) Memorial Archives.

[10] Zeitzeugeninterview mit Max Glauben (19.07.2013) Memorial Archives.

[11] Zeitzeugeninterview mit Max Edelman (23.07.2008) Memorial Archives.

[12] Zeitzeugeninterview mit Zoltán Farkas (25.07.2008)  Memorial Archives.

[13] Zeitzeugeninterview mit Steve Israeler (26.07.2008) Memorial Archives.

[14] Zeitzeugeninterview mit Harry Zansberg (18.07.2003) Memorial Archives.

[15] Zeitzeugeninterview mit Harry Zansberg (18.07.2003) Memorial Archives.

[16] Zeitzeugeninterview mit Zoltán Farkas (25.07.2008)  Memorial Archives.

[17] Zeitzeugeninterview mit Nechemia Feder (20.07.2012) Memorial Archives.

[18] Zeitzeugeninterview mit Max Glauben (19.07.2013) Memorial Archives.

[19] Zeitzeugeninterview mit Max Edelman (23.07.2008) Memorial Archives.

[20] Zeitzeugeninterview mit Nechemia Feder (20.07.2012) Memorial Archives.

[21] Zeitzeugeninterview mit Samuel Brückner (23.07.2008) Memorial Archives.

[22] Zeitzeugeninterview mit Steve Israeler (26.07.2008) Memorial Archives.

[23] Zeitzeugeninterview mit Dov Bernard Nasch (26.07.2009) Memorial Archives.

[24] Zeitzeugeninterview mit Max Glauben (19.07.2013) Memorial Archives.

[25] Zeitzeugeninterview mit Harry Zansberg (18.07.2003) Memorial Archives.

[26] Zeitzeugeninterview mit William Nattel (18.07.2014) Memorial Archives.

[27] Zeitzeugeninterview mit Dov Bernard Nasch (26.07.2009) Memorial Archives.

[28] Zeitzeugeninterview mit Harry Zansberg (18.07.2003) Memorial Archives.

[29] Zeitzeugeninterview mit Steve Israeler (26.07.2008) Memorial Archives.

[30] Zeitzeugeninterview mit Harry Zansberg (18.07.2003) Memorial Archives.

[31] Zeitzeugeninterview mit William Nattel (18.07.2014) Memorial Archives.

[32] Zeitzeugeninterview mit Samuel Brückner (23.07.2008) Memorial Archives.

[33] Zeitzeugeninterview mit Samuel Brückner (23.07.2008) Memorial Archives.

[34] Zeitzeugeninterview mit Harry Zansberg (18.07.2003) Memorial Archives.

[35] Zeitzeugeninterview mit Dov Bernard Nasch (26.07.2009) Memorial Archives.

[36] Zeitzeugeninterview mit Zoltán Farkas (25.07.2008)  Memorial Archives.

[37] Zeitzeugeninterview mit William Nattel (18.07.2014) Memorial Archives.

[38] Zeitzeugeninterview mit Nechemia Feder (20.07.2012) Memorial Archives.

[39] Zeitzeugeninterview mit Max Edelman (23.07.2008) Memorial Archives.

[40] Zeitzeugeninterview mit Dov Bernard Nasch (26.07.2009) Memorial Archives.

[41] Zeitzeugeninterview mit Samuel Brückner (23.07.2008) Memorial Archives.

[42] Zeitzeugeninterview mit Dov Bernard Nasch (26.07.2009) Memorial Archives.

[43] Zeitzeugeninterview mit Nechemia Feder (20.07.2012) Memorial Archives.

[44] Zeitzeugeninterview mit Zoltán Farkas (25.07.2008)  Memorial Archives.

[45] Zeitzeugeninterview mit Nechemia Feder (20.07.2012) Memorial Archives.

[46] Zeitzeugeninterview mit Zoltán Farkas (25.07.2008)  Memorial Archives.

[47] Zeitzeugeninterview mit Nechemia Feder (20.07.2012) Memorial Archives.

[48] Zeitzeugeninterview mit Samuel Brückner (23.07.2008) Memorial Archives.

[49] Zeitzeugeninterview mit William Nattel (18.07.2014) Memorial Archives.

[50] Zeitzeugeninterview mit Nechemia Feder (20.07.2012) Memorial Archives.

[51] Zeitzeugeninterview mit Steve Israeler (26.07.2008) Memorial Archives.

[52] Zeitzeugeninterview mit Zoltán Farkas (25.07.2008)  Memorial Archives.

[53] Zeitzeugeninterview mit Dov Bernard Nasch (26.07.2009) Memorial Archives.

[54] Zeitzeugeninterview mit Max Edelman (23.07.2008) Memorial Archives.

[55] Zeitzeugeninterview mit Zoltán Farkas (25.07.2008)  Memorial Archives.

[56] Zeitzeugeninterview mit Steve Israeler (26.07.2008) Memorial Archives.

[57] Zeitzeugeninterview mit Nechemia Feder (20.07.2012) Memorial Archives.

[58] Zeitzeugeninterview mit Harry Zansberg (18.07.2003) Memorial Archives.

[59] Zeitzeugeninterview mit Dov Bernard Nasch (26.07.2009) Memorial Archives.

[60] Zeitzeugeninterview mit Nechemia Feder (20.07.2012) Memorial Archives.

[61] Zeitzeugeninterview mit Steve Israeler (26.07.2008) Memorial Archives.

[62] Zeitzeugeninterview mit Zoltán Farkas (25.07.2008)  Memorial Archives.

[63] Zeitzeugeninterview mit Harry Zansberg (18.07.2003) Memorial Archives.

[64] Zeitzeugeninterview mit Max Glauben (19.07.2013) Memorial Archives.

[65] Zeitzeugeninterview mit Max Edelman (23.07.2008) Memorial Archives.

[66] Zeitzeugeninterview mit Max Edelman (23.07.2008) Memorial Archives.


Scroll to Top