Alma Rosé Preisträgerin 2023, Anja Breloh: Der Kunstbesitz der Familie Kolker aus Breslau. Eine Spurensuche.
Am 16. März 1959 meldete Berndt Lothar Kolker (1916‒1990), wohnhaft in Kansas City, Missouri, auf Grundlage des 1957 erlassenen Bundesrückerstattungsgesetzes (BRüG) bei den Berliner Wiedergutmachungsämtern rückerstattungsrechtlichen Schadensersatz für Gemälde an.[1] Es handelte sich um vier Ölbilder von Anselm Feuerbach, Lovis Corinth, Max Slevogt und Max Pechstein, die er von seinem Vater Hubert-Erich Kolker (1885‒1918) geerbt und als jüdischer Emigrant im August 1938 aus dem nationalsozialistischen Deutschland ins US-amerikanische Exil hatte mitnehmen wollen. In drei eidesstattlichen Erklärungen sagte er 1961 und 1975 aus, Beamte der Berliner Devisenstelle beziehungsweise Berliner Zollbeamte hätten die Ausfuhrgenehmigung für die Gemälde verweigert. Er habe sie in seiner Charlottenburger Wohnung zurücklassen müssen, und sie seien ihm weder bei seiner Ankunft in den USA ausgehändigt noch an seine Familie nach Breslau geschickt worden.[2]
Die im Landesarchiv Berlin aufbewahrte Wiedergutmachungsakte Berndt Lothar Kolkers, die die genannten Dokumente enthält, ist eine wichtige Quelle und einer der Ausgangspunkte für die breit angelegte Untersuchung zum Kunstbesitz der großbürgerlichen jüdischen Familie Kolker aus Breslau, die im Rahmen der mit dem Alma Rosé-Preis 2023 ausgezeichneten Masterarbeit durchgeführt wurde. Den Anstoß dazu gab eine Nachfahrin der Familie, die sich 2018 bei der Berlinischen Galerie, Berlin, nach Recherchemöglichkeiten zum früheren Kunstbesitz der weitverzweigten Familie, den innerfamiliären Besitzverhältnissen sowie der Geschichte und dem Schicksal der Kolkers erkundigte.
Dieser Blog-Beitrag gibt einen Einblick in die Forschungsergebnisse der Masterarbeit,[3] die auf Basis teils neu erschlossener Quellen aus zahlreichen deutschen, polnischen und anderen internationalen Archiven gewonnen werden konnten und es erstmals ermöglichen, die Geschichte und das Verfolgungsschicksal der Familie von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zu ihrer Emigration aus dem nationalsozialistischen Deutschland aufzuzeigen. Es wurde der Versuch unternommen, die vergleichsweise kleinen Kunstsammlungen des Großhandelskaufmanns und Unternehmers Konsul Hugo Kolker (1845‒1915) und seines Neffen Hubert-Erich Kolker (1885‒1918) zu rekonstruieren und die dazugehörigen Werke zu identifizieren. Dazu wurden deren Erwerbungen auf dem deutschen und französischen Kunstmarkt untersucht und deren Veräußerung beziehungsweise die Verlustumstände nachgezeichnet. Der besser dokumentierten Sammlung Hugo Kolkers ‒ deren erste Bestandsaufnahme eine Grundlage für die weitergehende Provenienzforschung zum Kunstbesitz der Familie schaffen soll ‒ steht der nur rudimentär zu rekonstruierende Kunstbesitz Hubert-Erich Kolkers gegenüber. Die exemplarische Provenienzrecherche zu dem Lovis-Corinth-Gemälde Der Wasserfall aus dem Alteigentum von Hubert-Erich Kolkers Sohn Berndt Lothar Kolker spricht nach der Auswertung vieler Quellen für einen NS-verfolgungsbedingten Verlust dieses Bildes. Ein Anliegen ist es, in diesem Fall zur Findung einer „gerechten und fairen Lösung“ nach heutigen Maßstäben beizutragen. Ganz grundsätzlich sollen „Leerstellen“, die durch die „memorialpolitische Auslöschung“ NS-Verfolgter entstanden sind, „wieder mit Wissen an[ge]reicher[t]“ werden.[4]
Das Familienunternehmen Gebrüder Kolker (1877‒1928)
Hugo Kolker gründete 1877 gemeinsam mit seinem Bruder Bruno (1848‒1909), dem Vater Hubert-Erich Kolkers, das Familienunternehmen Gebrüder Kolker, das mit Fettwaren, Ölen, Chemikalien und Zelluloseprodukten handelte und diese teils auch selbst erzeugte.[5] 1897 riefen die Brüder mit der Continentalen Viscose Co. GmbH eine weitere Firma ins Leben, für die sie eine Lizenz zur technischen und kommerziellen Verwertung von Patentrechten an Viscose und Viscoid erwarben.[6] Dies ermöglichte ihnen die Herstellung von Kunstseide, sodass sie auf der Pariser Weltausstellung 1900 das erste kunstseidene Kleid überhaupt präsentieren konnten.[7] Als international agierende und ökonomisch erfolgreiche Großhändler und Fabrikanten stiegen die Kolkers in den beiden Jahrzehnten vor der Jahrhundertwende in das reiche Wirtschaftsbürgertum Breslaus auf. Von ihrem Wohlstand und ihrer gehobenen gesellschaftlichen Stellung zeugt noch heute die monumentale Familiengrabstätte im neoromanischen Stil auf dem jüdischen Friedhof in Breslau.
Die Sammlung Hugo Kolker
Hugo Kolker bekleidete das Amt des Konsuls von Portugal, war Träger des Ritterkreuzes der französischen Ehrenlegion und zählte somit zu den Honoratioren Breslaus.[8] Erst mit über 60 Jahren begann er moderne Kunst zu sammeln, für die er sich zunehmend begeisterte. Seine kunstsinnige Tochter Elsa (1878‒1932), die 1913 von Edvard Munch porträtiert wurde, war die treibende Kraft bei den Kunstkäufen. Ihr Mann, der bekannte Kunsthistoriker Curt Glaser (1879‒1943), der von 1909 bis 1924 am Königlichen Kupferstichkabinett in Berlin tätig war, brachte seine Expertise ein. Das Profil der Sammlung Hugo Kolkers wurde daher durch Elsa und Curt Glasers Vorlieben entscheidend geprägt. Finanziell unterstützt durch Hugo Kolker sammelten Elsa und Curt Glaser auch selbst. Die Grenzen zwischen den beiden Kollektionen scheinen durchlässig gewesen zu sein.
Hugo Kolkers hochkarätige Sammlung moderner Kunst, die weit über 40 Werke umfasste, entstand in nur wenigen Jahren zwischen 1908/09 und 1914 durch Ankäufe bei Berliner und Pariser Kunsthändlern wie Paul Cassirer, Fritz Gurlitt, Ambroise Vollard und Bernheim-Jeune oder bei den Künstlern selbst. Zu ihr zählten Ölbilder und Arbeiten auf Papier von Mitgliedern der Berliner Secession wie Lovis Corinth, Max Liebermann, Max Slevogt oder Ferdinand Hodler und eine kleine Plastik von Georg Kolbe. Hinsichtlich der Gemälde von Vincent van Gogh, Pablo Picasso und den zu den Fauvisten zählenden französischen Künstlern sowie mit ihren Schwerpunkten bei Henri Matisse und Edvard Munch war sie in Breslau vor dem Ersten Weltkrieg einzigartig. Öffentliches Aufsehen in der schlesischen Provinzhauptstadt erregten die Gemälde der jüngeren französischen Künstler im Frühjahr 1911 in derVierten Ausstellung von Werken moderner Meister aus Breslauer Privatbesitz im Schlesischen Museum der bildenden Künste, für die Hugo Kolker 34 Leihgaben zur Verfügung stellte.[9] Nach Hugo Kolkers Tod 1915 ging die Sammlung vermutlich ganz auf Elsa und Curt Glaser über, die die Werke abgesehen von wenigen Ausnahmen wohl bis Anfang der 1930er-Jahre peu à peu veräußerten. Elsa Glaser starb 1932, Curt Glaser deponierte nach seiner Emigration 1933 unter anderem Munchs Porträt von Elsa Glaser im Kunsthaus Zürich, wo es sich noch heute befindet.
Der Kunstbesitz Hubert-Erich Kolkers
Über den Kunstbesitz von Hugo Kolkers Neffen ist sehr viel weniger bekannt. Hubert-Erich Kolker, der sieben Jahre jünger als seine Cousine Elsa Glaser war, nahm nach seinem Eintritt in das Familienunternehmen Gebrüder Kolker dort innerhalb kurzer Zeit eine führende Position ein und wurde im Oktober 1914 Mitinhaber der Firma.[10] Er verfügte somit über hinreichend finanzielle Mittel, um sich Kunst leisten zu können, und soll bis zum Ersten Weltkrieg circa 30 Ölgemälde moderner deutscher und französischer Künstler sowie von ein bis zwei deutschen Künstlern des 19. Jahrhunderts erworben haben.[11] Auch wenn einzelne Werke kaum identifizierbar sind, lässt sich hinsichtlich französischer Künstler, Lovis Corinth und Max Slevogt festhalten, dass es Überschneidungen zwischen den beiden Kolker’schen Kollektionen gab. Nach seinem frühen Tod Ende 1918 ging Hubert-Erich Kolkers Nachlass auf seine Frau Rose (1882‒1980) und die gemeinsamen Kinder Berndt Lothar und Hella Erika Liselotte (1919‒2008) über. Der Kunstbesitz wurde anlässlich von Rose Kolkers zweiter Heirat mit Hans Pototzky (1881‒1942) Mitte der 1920er-Jahre aufgeteilt, wobei Berndt Lothar Kolker die eingangs erwähnten Gemälde von Anselm Feuerbach, Lovis Corinth, Max Slevogt und Max Pechstein erhalten haben soll.[12]
Verfolgung und Emigration
Die ab 1933 unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland einsetzende Verfolgung der Juden beraubte auch die Kolker-Pototzkys ihrer beruflichen und wirtschaftlichen Existenz, sodass sich die Familie zur Emigration gezwungen sah. Wie erwähnt, wanderte Berndt Lothar Kolker 1938 in die USA aus.[13] Rose und Hans Pototzky sowie Hella Kolker konnten sich im Oktober 1939 nach Norwegen retten, das jedoch im April des darauffolgenden Jahres durch deutsche Truppen besetzt wurde. Hans Pototzky starb im Januar 1942 an den gesundheitlichen Folgen seiner Inhaftierung durch die Gestapo.[14] Um der Deportation zu entgehen, flohen Rose Kolker-Pototzky und ihre Tochter mithilfe der norwegischen Untergrundbewegung Ende 1942 nach Schweden; nach Kriegsende siedelten sie ebenfalls in die USA über.[15]
Die Provenienz des Lovis-Corinth-Gemäldes Der Wasserfall
Von den vier eingangs erwähnten Gemälden, die Berndt Lothar Kolker von seinem Vater erbte, lässt sich bislang nur dasjenige Lovis Corinths identifizieren und lokalisieren. Am Werk selbst haben sich keine Provenienzmerkmale erhalten, die Objektbiografie kann man jedoch über eine Archiv- und Literaturrecherche teilweise rekonstruieren. Der Wasserfall, den Lovis Corinth im Sommer 1911 im Grödnertal in Südtirol malte, wurde 1912/13 in vier teils von Paul Cassirer organisierten Ausstellungen gezeigt beziehungsweise zum Verkauf angeboten.[16] 1913 befand es sich im Besitz des Kunsthändlers,[17] von dem es Hubert-Erich Kolker vermutlich 1914/15 erwarb.[18] Der Katalog der Corinth-Retrospektive in der Nationalgalerie, Berlin, von 1926 gibt als dessen Besitzer „Dr. Pototzky, Breslau“ an, doch geht aus einem Brief Hans Pototzkys an den Direktor der Nationalgalerie Ludwig Justi vom 29. Dezember 1925 hervor, dass das Gemälde seiner „Gattin, verwitwete Kolker“ gehörte.[19]
Berndt Lothar Kolker, der zu diesem Zeitpunkt noch keine zehn Jahre alt war, begann nach der Reifeprüfung an einem Breslauer Gymnasium 1934 in Berlin Volkswirtschaft zu studieren.[20] 1936 brach er das Studium wegen überhandnehmender „antisemitische[r] Belaestigungen“ ab, um seine Auswanderung in die USA vorzubereiten, da er „als Jude keine Aussicht auf eine akademische Karriere in Deutschland“ mehr sah und um sein Leben fürchtete.[21] Anlässlich seiner bevorstehenden Emigration ließ er sich den Wasserfall und die anderen drei Gemälde im Sommer 1938 nach Berlin schicken, um sie als finanziellen Rückhalt mitzunehmen.[22] Wie eingangs geschildert, sollen Beamte der Berliner Devisenstelle oder Zollbeamte bei der Begutachtung des Reisegepäcks die Ausfuhrgenehmigung für die Ölbilder verweigert haben, die Berndt Lothar Kolker zu diesem Zeitpunkt das letzte Mal sah. Vermutlich wurden die Gemälde beschlagnahmt. Nicht ganz auszuschließen ist es zudem, dass sie seitens der Behörden nach Breslau zurückgesandt wurden und dass Rose Kolker-Pototzky und Hans Pototzky den Wasserfall womöglich zwangsweise verkauften, bevor sie selbst nach Norwegen auswanderten.[23]
Bereits in den 1960er-Jahren wurden im Rahmen des von Berndt Lothar Kolker initiierten Rückerstattungsverfahrens Recherchen bezüglich seiner Gemälde unternommen. Sie ergaben, dass sich Der Wasserfall vermutlich ab 1939/40 im Besitz des Hamburger Corinth-Sammlers Heinrich Müller (geb. 1893) befand, der ihn 1957 seinem Sohn schenkte.[24] Wann, wo und auf welche Weise Müller zu dem Bild kam, ist nicht zweifelsfrei zu rekonstruieren. 1977 erwarb das Land Nordrhein-Westfalen das Gemälde über die Düsseldorfer Galerie Wilhelm Grosshennig aus Privatbesitz und stellte es der Ostdeutschen Galerie (heute Kunstforum Ostdeutsche Galerie) in Regensburg als Dauerleihgabe zur Verfügung.[25]
Ein NS-verfolgungsbedingter Verlust
Setzt man die eidesstattlichen Erklärungen Berndt Lothar Kolkers und weiterer Personen[26] zur behördlichen Ausfuhrsperre für den Wasserfall und die drei anderen Gemälde in den historischen Kontext, so erhärtet sich die Vermutung eines unrechtmäßigen Entzugs. Die Auswanderung von Juden aus dem Deutschen Reich war bis 1941 staatlicherseits gewollt, jedoch mit zunehmend höheren Steuern und Abgaben verbunden, die auf die Konfiszierung ihres Vermögens abzielten. Ab 1935/36 durften sie Schmuck und andere Wertgegenstände nur noch begrenzt ausführen beziehungsweise ausschließlich Gegenstände mitnehmen, die keinen größeren Wert besaßen.[27] Der Versand von Umzugsgut musste bis April 1939 mindestens 14 Tage vor der Verpackung und Verladung beim Zoll und der zuständigen Devisenstelle angemeldet werden. Die Devisenstelle arbeitete dabei Hand in Hand mit dem Zollfahndungsamt, das das Umzugsgut vor Ort überprüfte, und der Zollstelle, die die Verpackung und Verladung der freigegebenen Gegenstände überwachte und das Umzugsgut zollamtlich versiegelte.[28] Berndt Lothar Kolkers Schilderungen passen in diesen Zusammenhang. Im Sinne der Handreichung liegen „ein unstreitiger/bewiesener Grundsachverhalt sowie historische Erkenntnisse vor[…], wonach bei derartigen Fallkonstellationen typische Geschehensabläufe folgten“.[29]
Auch im Fall eines Verkaufs des Wasserfalls durch Rose Kolker-Pototzky und Hans Pototzky erteilt die Handreichung Auskunft. Demnach gilt bei Rechtsgeschäften nach Inkrafttreten der Nürnberger Gesetze am 15. September 1935 aufgrund der dann bestehenden Kausalität zwischen Vermögensverlust und Verfolgung die Vermutungsregelung: „Bei Verlusten aufgrund eines Rechtsgeschäfts (Kauf, Tausch, Schenkung) kann sich der Antragsteller auf die Vermutungsregelung berufen, dass Vermögensverluste von NS-Verfolgten im Verfolgungszeitraum ungerechtfertigte Entziehungen waren.“[30]
Eine „gerechte und faire Lösung“
In Anbetracht der dargelegten Forschungsergebnisse spricht vieles für einen NS-verfolgungsbedingten Verlust des Wasserfalls. Vor diesem Hintergrund wäre es wünschenswert, dass das Land Nordrhein-Westfalen als heutiger Eigentümer des Corinth-Gemäldes auf die Nachfahren der Familie Kolker zugeht und den Fall abschließend klärt. Kunsthistorische Forschung kann eine ideelle Restitution sein, alles Weitere lässt sich nur erhoffen.
* Porträts Hubert-Erich Kolker und Berndt Lothar Kolker, undatiert, Details, Fotografen unbekannt. Images taken from the interview of Hella Hochheimer, 1996, provided by the USC Shoah Foundation. For more information: https://sfi.usc.edu/.
[1] Landesarchiv Berlin (LAB), B Rep. 025-05, Nr. 12840/59, Bl. 2 rot.
[2] Ebd., Bl. 4 f., 13 f. rot, 162 f., 166 f. blau, Affidavits Berndt L. Kolker, 5.6. und 11.11.1961, 19.9.1975.
[3] Die Publikation bei arthistoricum.net ist in Vorbereitung.
[4] Zitate: Anna-Carolin Augustin, Berliner Kunstmatronage. Sammlerinnen und Förderinnen bildender Kunst um 1900, Göttingen 2018, S. 54 f.
[5] LAB, A Rep. 342-02, Nr. 48837.
[6] Deutscher Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischer Staats-Anzeiger, Nr. 148, 26.6.1897, Fünfte Beilage.
[7] Selbstmord, in: Dortmunder Zeitung, Nr. 339, 24.7.1927, S. 2. Hugo Kolker wird in der Dortmunder Zeitung fälschlich als Vater statt als Onkel von Max Kolker (1881‒1927), dem älteren Bruder Hubert-Erich Kolkers, bezeichnet.
[8] Ebd.; Deutscher Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischer Staats-Anzeiger, Nr. 130, 5.6.1902; Romuald Gelles, Konsulaty we Wrocławiu wczoraj i dziś [Konsulate in Breslau gestern und heute], Breslau 1996, S. 147; Andreas Strobl, Curt Glaser. Kunsthistoriker ‒ Kunstkritiker ‒ Sammler. Eine deutsch-jüdische Biografie, Köln u. a. 2006, S. 11.
[9] Julius Brann, Breslauer Kunstbesitz, in: Schlesien. Illustrierte Zeitschrift für die Pflege heimatlicher Kultur/Schlesische Chronik, Jg. 4, Nr. 17, 1.6.1911, S. 466‒477, hier S. 471 f.; G. C[ohn], Kunstausstellungen. Breslau, in: Kunst und Künstler, Jg. 9, H. 10, 1911, S. 555 f., hier S. 555.
[10] LAB, A Rep. 342-02, Nr. 48837, Bl. 18‒20 blau.
[11] LAB, B Rep. 025-05, Nr. 12840/59, Bl. 44 f., 67 blau.
[12] Ebd., Bl. 67, 91, 163, 167 f. blau.
[13] LAB, B Rep. 025-05, Nr. 12840/59; Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (LABO), Berlin, Abt. I, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 264.852.
[14] Landesamt für Finanzen, Saarburg, Amt für Wiedergutmachung (AfW), VA 112037, Bl. 33 f., 69, und RA 00333, Bl. 2‒14, zuvor VA 112037, Bl. 114‒126.
[15] Landesamt für Finanzen, Saarburg, AfW, VA 112025, Bl. 10‒14; VA 402776, Bl. 16 f.; USC Shoah Foundation, Los Angeles, Visual History Archive, Interview Hochheimer, Hella: Interview 21560, Tape 2, 1996 (24.11.2020).
[16] Charlotte Berend-Corinth, Lovis Corinth. Die Gemälde. Werkverzeichnis, neu bearb. von Béatrice Hernad, 2. Aufl., München 1992, S. 128, Nr. 488; Paul Cassirer. XIV. Jahrgang, Winter 1911/1912, Januar/Februar, V. Ausstellung, Ausst.-Kat. Paul Cassirer, Berlin 1912, o. S., Nr. 5; Lovis Corinth. Katalog der Ausstellung des Lebenswerkes von Lovis Corinth, veranstaltet von Paul Cassirer in den Räumen der Secession vom 19. Januar bis 23. Februar 1913, Berlin 1913, S. 31, Nr. 189; Katalog der Deutschen Kunst-Ausstellung zur Tausendjahrfeier der Residenzstadt Cassel 1913, Cassel 1913, o. S., Nr. 96; Katalog der Ausstellungseröffnung November/Dezember 1913, Ausst.-Kat. Gemäldegalerie des Kölnischen Kunstvereins, Vorwort von Paul Cassirer, Köln 1913, o. S., Nr. 13.
[17] Georg Biermann, Lovis Corinth. Mit 123 Abbildungen nach Gemälden, Zeichnungen usw., darunter acht farbigen Einschaltbildern, Bielefeld und Leipzig 1913, S. 98, 109. In den lückenhaft überlieferten Geschäftsunterlagen im Paul Cassirer Archiv, Zürich, ist das Gemälde nicht verzeichnet.
[18] LAB, B Rep. 025-05, Nr. 12840/59, Bl. 4 f. rot. Dass Berndt L. Kolker nicht den Kunstsalon Paul Cassirer, sondern die New Yorker Galerie Knoedler mit dem deutsch klingenden Namen angibt, dürfte einer Verwechslung geschuldet sein. Vgl. auch Landesamt für Finanzen, Saarburg, AfW, VA 112037, Bl. 77‒79.
[19] Lovis Corinth. Ausstellung von Gemälden und Aquarellen zu seinem Gedächtnis 1926 in der Nationalgalerie, Ausst.-Kat. Nationalgalerie Berlin 1926, S. 53, Nr. 202; Staatliche Museen zu Berlin, Zentralarchiv, I/NG 675, Bl. 172.
[20] LABO, Abt. I, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 264.852, Bl. M 16; LAB, B Rep. 025-05, Nr. 12840/59, Bl. 165, 168 blau.
[21] LABO, Abt. I, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 264.852, Bl. M15; LAB, B Rep. 025-05, Nr. 12840/59, Bl. 4 f. rot.
[22] LAB, B Rep. 025-05, Nr. 12840/59, Bl. 160 blau.
[23] Ebd., Bl. 162 f., 166 f. blau; Landesamt für Finanzen, Saarburg, AfW, VA 112037, Bl. 77.
[24] LAB, B Rep. 025-05, Nr. 12840/59, Bl. 65 blau.
[25] E-Mail-Auskunft Natascha Mazur, Projekt Provenienzforschung der Bundesleihgaben im Kunstforum Ostdeutsche Galerie, Regensburg, 7.9.2021 (Rechnung der Galerie Wilhelm Grosshennig, Düsseldorf, vom 14.11.1977). Natascha Mazur sei dafür herzlich gedankt.
[26] Ebd., Bl. 44 f., 50‒52, 71 f., 81 f., 89 f. blau.
[27] Dritte Durchführungsverordnung zum Devisengesetz, 1.12.1935, in: Reichsgesetzblatt (RGBl). 1935 I, S. 1408; Verordnung zur Devisenbewirtschaftung, 19.12.1936, in: RGBl. 1936 I, S. 1021.
[28] Christoph Franke, Legalisiertes Unrecht. Devisenbewirtschaftung und Judenverfolgung am Beispiel des Oberfinanzpräsidiums Hannover 1931‒1945, Hannover 2011, S. 80 f.; Christiane Kuller, Bürokratie und Verbrechen. Antisemitische Finanzpolitik und Verwaltungspraxis im nationalsozialistischen Deutschland, München 2013, S. 222.
[29] Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (Hrsg.), Handreichung zur Umsetzung der „Erklärung der Bundesregierung, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände zur Auffindung und zur Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgutes, insbesondere aus jüdischem Besitz“ vom Dezember 1999, Neufassung 2019, S. 36.
[30] Ebd., S. 35 f.